History

Umkleidekabinen um 1902

Umkleidekabinen um 1902

Baden hat in der Stadt Halle eine lange Tradition. Selbst die Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts berichtete schon darüber. Um neben dem Fischfang einen Nebenerwerb zu erhalten, errichteten Fischer Mitte des 19. Jahrhunderts in der Saale für alle Badefreudigen an den Weingärten, am gegenüberliegenden Ufer der Pulverweiden, Badeanstalten, wovon wir eine seit ca. 50 Jahren als privat genutztes Bootshaus bzw. seit 2010 als Bootssportverein bezeichnen dürfen.

Die damaligen Flussbäder reihten sich eins ums andere die Saale entlang. „Eierkisten“ nannte man die Kästen, welche man zum Baden in die Saale tauchte. Gebadet wurde allerdings bis Anfang des 20. Jahrhunderts streng nach Geschlechtern getrennt und an allen zugänglichen Stellen der Saale, denn es war ein billiges Vergnügen für alle Volksschichten. Das industrielle Zeitalter und die nahen Chemiewerke zerstörten später, auch wegen Einleitung städtischer Abwässer, die Idylle der Badeanstalten, weshalb das Baden Ende des 19. Jahrhundert im Stadtgebiet Halle zunehmend gefährlich und später auch verboten wurde. Die letzte Flussbadeanstalt wurde aufgrund der Wasserverschmutzung um 1950 geschlossen.

um 1902

Seit dieser Zeit wurde nicht mehr in der Saale gebadet. Man entdeckte hingegen künstliche Becken, zum Beispiel das bereits 1915 erbaute Stadtbad und die Seen der Umgebung.

Mittlerweile hat sich die Wasserqualität der Saale bedeutend gebessert, weshalb auch immer mehr Menschen das Baden in dieser wiederentdecken.